Viele Studierende lehnen es aus ethischen oder persönlichen Gründen ab, Tiere im Studium zu sezieren oder Versuche an ihnen durchzuführen. Auch du musst Tierversuche im Studium nicht einfach hinnehmen, sondern kannst dich aktiv für die Tiere einsetzen. Hier erfährst du, was du tun kannst!
Ein Sezierkurs oder Tierversuch steht an? Der erste Schritt sollte sein, das persönliche Gespräch mit den Dozent:innen zu suchen. Dies sollte in einem passenden Rahmen und nicht zwischen Tür und Angel nach der Vorlesung stattfinden. Bitte daher um einen Termin, für den dein:e Dozent:in genügend Zeit einplanen kann. Dann trifft dein Anliegen auf mehr Gehör, und die Relevanz deines Anliegens wird noch deutlicher.
Dass Tierversuche und das Sezieren getöteter Tiere unethisch sind, reicht meist als Argumentationsgrundlage im Gespräch nicht aus. Mache dir daher im Voraus unbedingt Gedanken über didaktische und wissenschaftliche Argumente. Mögliche Punkte können sein:
Alternative Lehrmöglichkeiten, die du vorschlagen kannst, findest du hier für Sektionen und hier für Tierversuche. Beschäftige dich vorher unbedingt damit, was sie genau bieten und leisten können, damit du im Gespräch gut auf Zweifel eingehen kannst. Sollte dein:e Dozent:in Argumenten nicht zugänglich sein, wende dich mit einem Brief an die Hochschulleitung. Folgende Aspekte sind dabei wichtig:
Der Brief sollte deinen Standpunkt deutlich machen – bleibe dabei aber stets höflich.
In immer mehr Bundesländern haben Studierende nach dem Hochschulgesetz die Möglichkeit, sich auf Antrag von Lehrveranstaltungen mit Tierverbrauch befreien zu lassen. (Du kannst auch in allen anderen Bundesländern einen Befreiungsantrag stellen, jedoch ohne die gesetzliche Grundlage.) Der Antrag ist so früh wie möglich einzureichen, mindestens aber mehrere Wochen vor Beginn der Veranstaltung. Sollte der Antrag bewilligt werden, so wird der Schein nach Bestehen einer alternativen und tierfreien Prüfung erteilt.
Einen Muster-Befreiungsantrag findest du hier. Der Antrag muss je nach Studiengang, Bundesland und Veranstaltung inhaltlich individuell angepasst werden.
Im Folgenden findest du die entsprechenden Paragrafen in den Hochschulgesetzen der Bundesländer sowie Beispiele, welche Punkte du in den Antrag mit aufnehmen kannst:
Mögliche Punkte für weitere Ausführungen im Befreiungs-Antrag:
Trotz deiner Bemühungen ändert sich nichts an deiner Uni? Natürlich hast du die Möglichkeit, dich an uns bei PETA Deutschland zu wenden. Manchmal hilft es, wenn sich eine große Organisation einschaltet.
Damit wir gezielt handeln können, brauchen wir möglichst genaue Infos von dir. Um deinen Dozent:innen Alternativmethoden vorschlagen zu können, müssen wir beispielsweise vorab wissen, um welchen Versuch oder welche Sektionen es sich handelt, was das Lernziel dieser praktischen Übungen ist, und um welche Tiere es sich handelt. Je mehr Infos uns zur Verfügung stehen, desto besser: Du kannst uns beispielsweise auch Skript oder Website weiterleiten, wenn dort weitere Informationen zu der Übungseinheit verschriftlicht sind.
Bestenfalls kannst du uns sogar eine Kontaktperson nennen, an die wir uns dann konkret wenden werden. Wir behandeln deine Angaben selbstverständlich vertraulich.
Du willst dich gemeinsam mit anderen Studierenden und/oder Tierfreund:innen gegen die Sezierkurse und Tierversuche an deiner Uni einsetzen? Organisiere eine Demo oder komm in unsere Streetteams von Gemeinsam für Tierrechte.
Sie dozieren an einer Hochschule und wollen Ihre Vorlesung modernisieren und auf getötete Tiere „verzichten“? Wunderbar, wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl geeigneter Alternativen. Kontaktieren Sie uns bei PETA unter
[email protected], und wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierschutzorganisation Deutschlands. Unser Ziel ist es, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.