Vom Regenwurm über die Biene, vom Seestern bis zur Maus – an Universitäten werden sämtliche Spezies seziert. Die Herkunft der Tiere ist dabei unterschiedlich: Einige werden direkt in der Uni gezüchtet und wieder andere in Zoohandlungen, Feinkostläden, im Angelbedarf oder der Fischzucht gekauft. Tiere, die in solchen Einrichtungen gekauft werden können, wurden oft ihrer Heimat entrissen oder unter schrecklichen Bedingungen gezüchtet. Nach den Untersuchungen im Sezierkurs werden die Tiere wie Müll entsorgt.
Durch den Missbrauch von Tieren für Sezierkurse wird Studierenden schon zu Beginn ihrer naturwissenschaftlichen Laufbahn die speziesistische Einstellung vermittelt, dass Tiere wie Waren behandelt werden und die menschlichen Zwecke problemlos über das Leben der Tiere gestellt werden können. Ihr Leben hat keinen Wert für sich. Einfühlungsvermögen und eine emotionale Verbindung zu Tieren werden so gezielt abgebaut, um eine kritische Einstellung zu Tierversuchen zu mindern und die spätere Akzeptanz und Beteiligung an Tierversuchen zu vereinfachen.
Im Biologie- und Medizinstudium sind Sezierkurse oftmals traditioneller Bestandteil des Lehrplans, obgleich sie lediglich längst bekanntes Lehrbuchwissen demonstrieren und reproduzieren. Den Studierenden werden dadurch moderne und innovative Methoden vorenthalten, die weniger fehleranfällig sind als Tierversuche. Die Wissenschaft tritt auf der Stelle, solange weiterhin Sezierkurse und Tierversuche an Universitäten durchgeführt werden.
Für Zoologiekurse von Biolog:innen und Anatomiekurse von Mediziner:innen kann theoretisches Wissen ganz klassisch mittels Fotografien, detaillierten Abbildungen, Videos und Büchern vermittelt werden. Filmmaterial und Fachliteratur eigenen sich zeitlos, um Studierenden den Körperaufbau verschiedener Spezies nahezubringen.
Plastische Modelle verschiedener Spezies stellen den gesamten Körper eines Tieres dreidimensional und detailliert dar. Das von PETA mitfinanzierte Simulationsmodell SynFrog beispielsweise verfügt über entnehmbare, anatomisch korrekte Organe und ist somit eine echte Alternative zum Missbrauch einst lebendiger Frösche für das Sezieren an Universitäten.
Auch Skelettmodelle eignen sich für eine Lehreinheit zum Anfassen.
Um einen plastischen Eindruck der Anatomie zu bekommen, eignen sich zudem präparierte histologische Schnitte, plastinierte Präparate oder konservierte Ganzkörper-Dauerpräparate von Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind oder aufgrund einer Krankheit von ihren Leiden erlöst werden mussten und anschließend von ihren Halter:innen der Lehre zur Verfügung gestellt wurden.
Eine weitere Möglichkeit stellen Computerprogramme und Apps dar, die Sektionen simulieren oder den Körperaufbau verschiedener Spezies detailliert darstellen können – wie beispielsweise die App Froggipedia. Mit dieser virtuellen Sezier-App können Studierende alles über die komplexen und empfindsamen Organe und Körperstrukturen von Fröschen lernen, ohne den Tieren auch nur den geringsten Schaden zuzufügen. Ein großer Vorteil solcher Programme ist, dass sie Feedback geben können und Wiederholungen ermöglichen, bis der Student für den nächsten Schritt bereit ist.
Weitere Beispiele digitaler Programme sind:
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierschutzorganisation Deutschlands. Unser Ziel ist es, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.